Bloss nicht auffallen…

en letzten zwei Tagen ist mir etwas aufgefallen, aber registriert habe ich es erst vor einem Augenblick. Ich musste schmunzeln und stutzte gleichzeitig.

Vorgestern rief ich am späten Vormittag einen Patienten an. Ich erreichte ihn nicht und legte wieder auf, aber kaum das ich den Hörer wieder abgelegt hatte, klingelte das Telefon und der Mann war dran. Ich meldete mich und direkt sagte der Mann, dass ich wohl nicht wollte, dass er zum Duschen käme, weil ich ihn mit meinem Anruf daran gehindert hätte. Wir lachten beide und besprachen, was es zu besprechen gab und beendeten das Telefonat. Etwa anderthalb Stunden später rief dieser Mann erneut an und sagte mir, was ich wohl von ihm denke, wenn er erst so spät duscht und überhaupt…aber er ginge morgens mit dem Hund raus und dann noch laufen und hätte noch im Garten gearbeitet…und ich antwortete ihm, dass alles gut sei und er doch machen könnte, wann und was immer er will…und das er sich keine Sorgen mache soll, ich hätte mir überhaupt nichts dabei gedacht, was auch stimmte. Ich konnte ihn beruhigen und wir beendeten das Telefonat. Ich war baff, dass er sich solche Sorgen macht, wie er wirkt und was man über ihn denken würde. Dabei mache ich es eigentlich auch so… vom Prinzip her nichts anderes. Den ganzen Tag denke ich darüber nach, bloss nicht aufzufallen. Bloss nicht auffallen, damit auch ja niemand meine Krücken und mein Fett sieht. Ich nehme mich zurück, gehe erst durch einen Raum, wenn ich mich unbeobachtet fühle und kann endlos etc. etc. etc. aufführen. Bloss nichts Doofes sagen. Ich muss unauffällig sein um jeden Preis.

Gestern hatte ich, wie gestern geschrieben, den Termin beim Frauenarzt gemacht und hatte das Gefühl, dass ich mich schonmal ankündigen müsste mit dem was ich bin. Ich erklärte meine Situation, warum ich lange nicht da war. Als  mir ein Termin Mittags angeboten wurde, bat ich um einen früheren Termin, für den Fall, dass es heiß sein würde und ich sei stark übergewichtig und käme mit Krücken, all das floss im Gespräch mit ein. Irgendwann sagte die Helferin, dass ich mir nicht soviele Sorgen machen solle, in der Praxis würde niemand darauf achten, ob jemand übergewichtig sein oder mit Krücken käme. Das wäre bei uns in der Praxis doch sicher nicht anders. Ich bestätigte, dass es bei uns in der Praxis auch egal ist, wie jemand ist. Wir machen unsern Job. Sie würde mich zum Termin erwarten, waren dann noch die letzten Worte.  Ich war sehr dankbar für ihre Art.

Es ist eigentlich vollkommen überflüssig mich anzumelden oder besser gesagt, die Menschen auf mich vorzubereiten oder sie vorzuwarnen. Aber wenn ich es nicht tue, dann habe ich so eine Angst davor, sichtbar zu sein. Dabei bin ich immer sichtbar. Ich arbeite in aller Öffentlichkeit. Ich bin dick und war in mehreren Fernsehsendungen. Ich kann  es gar nicht verhindern sichtbar zu sein. Ich halte oft die Luft an, wenn ich neue Leute kennenlerne oder wie jetzt eine neue Ärztin aufsuche, die in meine Frauenarztpraxis arbeitet. Mit dem Luftanhalten, verbinde ich ein „mich dünne machen/ unaufällig machen. Dabei bin ich einfach nur was ich bin. Jetzt schmunzel ich nicht mehr, jetzt gerade  bin ich geschockt von meiner eigenen Vorgehensweise. 

Werbung

Arzttermin und ich bin friedlich in mir

Heute Morgen und eigentlich auch schon während der Nacht merkte ich ,dass ich mal wieder zum Gynäkologen muss. Es ist bestimmt 10, 11 und vielleicht auch 12 Jahre her, dass ich das letzte mal beim Frauenarzt war. Das letzte Mal war so schlimm, dass ich erstmal genug davon hatte.

Ich hatte eine so schwere Blutung, dass ich fast verblutet wäre und nach einer heftigen Nacht und schrecklich nervigem Frauenarztbesuch anschließend ins Krankenhaus kam und eine Notoperation mit Aussschabung gemacht bekam. Ich weiß noch wie fertig ich war. Nachdem die Anästhesistin damals bei mir war, war mir ganz klar, dass ich den Eingriff nicht überleben würde. Starkes Übergewicht, massiver Blutverlust und dann noch Vollnarkose. Mir war klar, das wars. Das würde ich nicht überleben. …und ich war froh, dass es vorbei sein würde. Ich hatte kein bisschen Angst vor der OP. Auf dem Weg in den OP war ich vollkommen entspannt bezüglich des Eingriffs, meine einzige Sorge war, dass ich kein Testament gemacht und mich von niemanden verabschiedet hatte. Ansonsten war ich vollkommen ruhig und ließ alles über mich ergehen. Als die Narkose zu wirken begann, dachte ich nur das es gleich vorbei sein würde.

Dann kam der Moment in dem ich in dem Zimmer erwachte und eine Krankenschwester mich begrüsste und sagte “ wie schön, dass sie wieder bei uns sind“. Ichfing sofort an zu weinen, ich hasste es überlebt zu haben und war vollkommen verzweifelt. Ich weinte und gefühlt habe ich erst Monate danach damit aufgehört. Rückblickend würde ich sagen, ich war depressiv. Ich hatte mir so gewünscht, das dieses Leben endlich ein Ende hatte und hatte den Eingriff überlebt. Es dauerte über ein halbes Jahr, bis ich mich damit arrangieren und  akzeptieren konnte, dass ich es überlebt habe. Danach fing ich auf allen Ebenen an für mich zu kämpfen. Wenn ich schon lebte, dann aber richtig. Ich habe nach dem Eingriff noch meine Nachuntersuchungen machen lassen, aber war seiddem nicht mehr beim Frauenarzt. Ich schob es immer auf und verdrängte es massiv. Heute vormittag war mich klar, dass ich endlich einen Temin machen wollte und rief bei meiner Frauenärztin an und machte einen Termin. Die Helferin war sehr sehr nett und machte mir Mut. Ich erklärte ihr, was mich daran gehindert hat so lange vorbei zu kommen und sie konnte es glaube ich nachvollziehen.  In drei Wochen ist auch schon der Termin. Kaum das ich den Termin in meine Tasche gelegt hatte bekam ich massive Magendarmprobleme. Wow, danach konnte ich nur noch weinen. Ich merkte, wie sehr mich die Erfahrung damals traumatisiert hat. Es ist noch ein bisschen Traurigkeit da, aber ich spüre auch wie wichtig es ist, den Kopf aus dem Sand gezogen zu haben. Es ist wichtig, dass ich den Termin gemacht habe. Ich bin es wert. Ich bin kostbar genug, dass ich  den Arzttermin gemacht habe. Es ist Zeit. …es brauchte aber auch die Zeit. Vorher wäre ein Temin nur mit Druck machbar gewesen und jetzt mit Selbstachtung.

Zurück gezogen

Für Freitag hatte ich eine Einladung erhalten um bei der  Abschiedsfeier von meinem Neffen im Kindergarten dabei zu sein. Ich wollte sogerne dabei sein, so gerne. Was hielt mich davon ab? Mein Körper. Es war so unglaublich heiß und schwül hier und ich hatte trotz Schmerzmittel massive Knieschmerzen. Wenn ich zu der Abschiedsfeier gegangen wäre, dann hätte ich einen Hügel hinaufgehen müssen und ich hätte geschwitzt wie irre und dann die Knieschmerzen und dann auch noch die ganze Scham mit meine Körper – allein der Gedanke daran und ich war schon erschöpft wie sonst was. Ich rief meine Freundin an und erzählte ihr davon und sie fragte mich, was ich tun würde, wenn ich das Kostbarste sei. Anfangs war die Antwort nicht ganz klar, aber dann kristalliersierte sie sich mehr und mehr raus. Wenn ich das Kostbarste wäre, dann würde ich mich nicht hinquälen, sondern nicht hingehen, weil ich mich körperlich sonst völlig verausgabt, überfordert und überstrapaziert hätte. Also blieb ich zu Hause. Wieder mal. Wiedermal zurückgezogen von allem. Ich war so traurig, wie gerne  würde ich es können. Ich mag nicht, wenn ich etwas nicht kann. Wie gerne würde ich es können. Wie gerne. Wohin mit der Sehnsucht und den Träumen?

Wie kann ich mehr Freude und mehr Optionen im Leben bekommen ohne Kampf und Frust. Ich drücke mich um ein Thema ganz schön drumherum. Freitagabend hörte ich dann die Musik  bei dem Kölner Treff – das Lied was ich am Sonntag hier gepostet habe. Ich streamtes es und mein Körper bewegte sich einfach so. Ganz von alleine. Candida erzählte mal davon, was ihre Ausbilderin gesagt hat: “ Wenn ein Mensch aufhört zu tanzen, dann hört er auf zu leben.“ Meine Güte, ich weiß genau was sie meint mit der Aussage. Ich habe früher immer Musik gehört und gefühlt. Ich habe soviel dabei getanzt. … und auch jetzt ist es noch so, wenn ein Lied erklingt, bewegt sich mein Körper ganz von alleine. Er bewegt sich einfach im Rhythmus…und es kommt aus mir heraus. Was ist das kleinste, was ich tun kann um mehr Freude und Optionen im Leben zu bekommen? Mich bewegen, wann immer mein Körper es will.

Ich höre seid einer Stunde ein Lied, dass ich bei beim Streamen entdeckte. …und mein Körper bewegt sich. Wie habe ich neulich geschrieben, was gebe ich hinzu – eine Sache. Wenn ich mich dazu zwingen will, auf den Fahrradergometer zu gehen oder eine bestimmte Strecke zu laufen, merke ich einen Widerwillen. Das ist es nicht, viel zu hart. Was ist das Kleinste, was ich tun möchte an Bewegungseinheit? Ich werde jetzt mal in mich reinhören und schauen was da kommt. Wenn ich meinen Sehnsüchten folgen möchte, brauche ich grössere körperliche Belastbarkeit. Ich brauche mehr Muskelkraft. Die möchte ich mich mir zurückholen. Candida sagte mir aus ihrer Erfahrung heraus, dass sie wenn sie den Körper auch nur die kleinste Bewegungseinheit gibt, er mehr möchte. Ich schau mal, wie ich das empfinde – oh man ich möchte mich so gerne davor weiter drücken. Aber das ist absolut nicht liebevoll. Von alleine kommt nichts.

 

Hundert Jahre von Johannes Oerding

Dieses Lied habe ich am Freitag Abend das erstemal im Kölner Treff gehört. …seit gestern höre ich es immer wieder. Manchmal passiert es, dass ich ein Lied eine ganze Weile hören „muss“. Irgendwas wird dann so in mir angesprochen, dass ander Musik in diesem Zeitraum überhaupt nicht geht. Mich berührt es sehr. Der Rythmus bewegt mich innen, wie aussen – es erinnert mich und weckt Sehnsucht nach mehr und nach vergangenem. Mein Körper ist die ganze Zeit in Bewegung. Es geschieht mir einfach. Der Körper folgt dem Rhythmus. Ich liebe es total Musik nicht nur zu hören, sondern auch zu fühlen. 

Ich habe es bei Amazon gestream und die CD Version gefällt mir besser.

Die Liveversion aber auch bei Youtube

 

 

 

Nicht so gut…

Heute ging es nicht so gut. Ich hatte heute wenig Zeit für mich. Alles war laut und unruhig und viel zu heiß. Ausserdem machte sich heute Resignation breit. Ich hatte vor zwei Tagen ein Gespräch mit meiner Freundin Candida zu den Studien für ihre Abschlussarbeit. (Siehe Artikel ENTTÄUSCHT auf dem Tanzzumir Blog von ihr) Da es ihre Arbeit ist, werde ich hierzu nur erwähnen, dass es um Studien geht, die sich u. a. auch damit beschäftigen, wie es mit dem Abnehmen und dem Gewicht halten aussieht. Puh keine wirklich guten Aussichten, aus reiner Sicht der Studien betrachtet. Aber wir sind so viel mehr als Menschen, die rein nach Studien jeglicher Art betrachtet werden. Was wenn es mit dem Gewicht genauso ist, wie bei Frauen die unbedingt schwanger werden wollen, die wenn sie aufhören mit allen Mitteln schwanger werden und im Kopf endlich frei werden, dann vollkommen unverhofft schwanger werden. Was wenn das Prinzip auf alles passt? Was wenn Selbstakzeptanz, Selbstliebe und Selbstannahme da sind und der Kampf vorbei ist, der Körper automatisch weniger Essen braucht und sich auf eine Art selbstreguliert die noch vollkommen unvorstellbar ist? Ich habe doch bislang nur an den Stellschrauben versucht zu drehen, die wissenschaftlich untersucht wurden und zu denen irgendwelche Studien entstanden sind. Am Essen und Bewegung. …aber was ist mit den Dingen, die noch niemand erforscht hat, wie Emotionen auf den Körper auf jede Zelle wirken, wie die Seele und vielleicht auch geistige Dinge. Nur mal so in den Raum geworfen. Also wenn Studien sagen, dass das Gewicht zwar reduziert aber nicht dauerhaft gehalten werden kann, haben wir, die die Hoffnung haben irgendwann dünn zu sein, unsere Hoffnung irgendwie auf Treibsand gebaut. …aber ich weiß inzwischen, dass ich aber auch ganz schön vielen Leuten geglaubt habe, wenn sie mir von ihrem Konzept erzählt haben und mir habe ich nicht vertraut. Den sogenannten Profis habe ich irgendwie die Erlaubnis gegeben mir zu sagen, wie alles geht und dann – ja dann wird alles gut. In einem Apfel z. B. gibt es unglaublich viele Bestandteile, die noch nicht erforscht sind. Ich habe mal gehört, dass ein Apfel an die 140 unterschiedlichsten Bestandteile hat, etwa 10-15 Bestandteile sind erforscht und man weiß oder denkt das man weiß, wozu diese Bestandteile benötigt werden und was sie bewirken. Die anderen Bestandteile sind noch nicht mal erforscht und so ist es ja mit allen Lebensmittel und anderen Dingen auf der Welt ebenso. …aber es gibt Multivitaminpillen und -Präparate, die uns angeblich helfen sollen gesünder oder gesund zu werden. Auch dazu gibt es Unmengen an Studien. Die eine Studie beweist, das die Präparate benötigt werden, weil die Lebensmittel oft in Monokultur angebaut nicht mehr nähren können. Dann gibt es Studien die beweisen, das das Quatsch ist und unsere Lebensmittel durchaus nähren. Hilft es nun oder hilft es nichts, gibt es Geister oder gibt es keine. Es gibt sie nicht, die jeweils einzige wahrhaftige Antwort. Es gibt nur individuelle Antworten. Vertrage ich Milchprodukte oder vertrage ich sie nicht. Bin ich müde oder nicht. Tut mir dieses oder jenes gut oder nicht. Klar wurde mir z. B bei Sehnsucht und Hunger auch gesagt, ich soll mein eigener Experte werden, aber ich war manchmal überhaupt nicht in der Lage, zu wissen wie hätte eine Übung oder eine Lebenssituation  oder Essen z. B. für mich aussehen müssen, dass musste ich erst für mich lernen und war für den Moment damals noch nicht klar, jetzt aber sehr wohl. Es braucht seine Zeit sein eigener Experte zu werden. Es braucht ein stetiges Ausprobieren. Eine Freundin von mir ist Vegetarien. Als ich sie kennenlernte, war es für mich unvorstellbar jemals ohne Fleisch zu leben. Jetzt gibt es viel Tage in denen ich kein Fleisch essen mag. Ohne Zwang und ohne MUSS, einfach weil ich weiß, dass der Körper es gerade nicht möchte, dann ist es ganz leicht. Es gibt Tage, da weiß ich ganz genau was ich brauche und manchmal eben nicht. Heute war so ein Tag an dem ich trotz intensives hineinspüren nicht wusste, was das richtig Essen war und es war falsch. Jeder Tag, jeder Moment ist individuell und ich kann jeden Moment neu und individuell entscheiden.

Ich merke, dass ich jetzt wo ich all das aufgeschrieben habe, wieder an Zuversicht gewinne.

Denk nicht mehr über das Gewicht nach, hol dir dein Leben zurück‘. Von Jill Podjasek

Mmmh…ein schöner Tag

Trotz der Hitze und der anfänglich  schlechten Laune heute Morgen wurde es doch noch ein richtig schöner Tag. Die Arbeit ging mir gut von der Hand. Heute Mittag hatte ich erst Physiotherapie und anschließend sah ich noch kurz meine Nichte und meinen Neffen. Normalerweise verkrieche ich mich bei Hitze in meiner Wohnung, aber ich saß eben ein paar Stunden einfach nur draussen im Schatten, es wehte ein leichter Wind und ich las. Das tat so gut einfach mal so mitten an einem Wochentag stundenlang draussen zu sitzen und zu  lesen. Bei Mcdon… hatte ich mir einen Mangosmoothie geholt (statt Mittagessen) und las meinen Roman zuende. Es war einfach herrlich.

Als ich heute morgen geschrieben habe, dass ich mich bei mir selbst entschuldigt habe, klang das für mich vollkommen blöd. In der Tat habe ich dies vorher noch niemals gemacht , aber es  fühlte sich richtig gut an.  Das was es den ganzen Tag irgendwie bewirkt hat, war ein warmes Gefühl in mir. Ruhig und friedlich. Vor Jahren habe ich ein Seminar gemacht „Radikale Selbstvergebung“ nach Colin Tipping. Es hat mich damals sehr berührt, aber ich habe danach nie mehr etwas damit gemacht. Heute Morgen, war es eine spontane Reaktion und ich reagierte auf die gereizte Stimmung in mir.

Entschuldigung

Ich wurde heute morgen erst um 6:30 Uhr wach und hab die Spiegelübung mal eben kurz eingeschoben und war eigentlich nicht wirklich dabei präsent. Meine Zeit war mal wieder zu knapp und ich hinkte der Zeit wieder mal hinterher. Erledigte die anderen Dinge auch mal eben husch husch.
ich bin sowas von schlechtgelaunt. Ich fühle in mich rein und spüre den Anteil in mir der sagt, du hast mich versetzt und Dein Versprechen nicht gehalten und deswegen bin ich jetzt sauer!!!!!

Ich nehme mir einen Augenblick Zeit da wo ich bin. Ich atme und schaue was ich jetzt brauche. Ich entschuldige mich bei mir selbst. Oh, nach der Entschuldigung ist das Gefühl gleich viel viel leichter. Ich habe mich noch nie bei mir selbst entschuldigt. Wie leicht das Gefühl jetzt ist, noch ein Häuchelchen Traurigkeit, der Rest fühlt sich richtig gut und frei und leicht an. Na das ist ja mal ne Erfahrung. Was kann ich jetzt gutes tun? Was brauchst Du noch? Ich brauche nur gerade dieses Gefühl. Danke das Du Dich mal bei mir entschuldigt hast.

Mehr, …ich will mehr

Ich habe meine Spiegelübung gemacht und alles in mir rief “ mehr, ich will mehr“ .

Was willst Du mehr? Ich will mehr Duft, mehr Schönes, mehr Leben, mehr Frische mehr mehr mehr …mehr davon, was sich anfühlt als hätte ich Geburtstag, als hätte ich Liebe.

Puh, die Wünsche erschlagen mich fast. Ich habe gerade nach dem Fertigmachen entschieden, dass ich mich heute auch schminken möchte. Ich tupfte meine Gesicht mit Rosenwasser ab und massierte vorsichtig mein selbsthergestelltes Serum  mit einer Massage ein, die ich von einem namhaften japanischen Kosmetikhersteller vor vielen Jahren kennengelernt und schon lange nicht mehr praktiziert habe. Ich bin ganz überrascht, wie wenig Zeit es brauchte und was für ein Wohlgefühl es auslöst. Ich hatte ganz vergessen, wie schön das ist.

Sabine jetzt bloss kein Druck. Was ist der kleinste Schritt für heute, für jetzt?

Was für ein Tag …

Vorab möchte ich sagen, wie gut es heute war mehr Wasser zu trinken. Ich habe mich viel frischer gefühlt. In der Regel  trinke ich so drei bis vier Tassen schwarzen Tee um mich über den Tag irgendwie wach zu halten. Heute waren es nur zwei Tassen und das Wasser. Als frisches Obst hatte ich heute eine kleine Nektarine, gemischt mit 1/2 Mango und ein paar Stückchen Ananas und einer halben Banane – daraus habe ich einen Smoothie gemacht. Ich habe den Smoothie als Teil meines Abendessen genossen. Beim Wasser wie aber auch beim frischen Obst  konnte ich spüren, wie sehr mein Körper nach frischen Lebensmitteln lechzt. Ich hatte keine Lust den Smoothie zu machen, aber die ganze Zeit war eine Stimme in meinem Kopf die sagte „Vitalstoffe, Sabine, Vitalstoffe“. Nachdem ich das Obst zu mir genommen hatte, war eine befriedetes Gefühl in mir, so frisch und irgendwie „rein“. Es war nicht so dicht und das tat mir gut.

Heute Morgen als ich meine Spiegelübung gemacht habe, habe ich beim Aufschreiben geschummelt. Es gab etwas was noch gesagt wurde und von dem ich mir dachte, dass ich das doch nicht aufschreiben kann. Es war ein Satz da der sagte „ich möchte gut riechen“. Ich dachte mir direkt, was werden die anderen denken, wenn ich das schreiben, werden die denken, dass ich sonst stinke oder was? Ich habe den Wunsch nicht nur nicht aufgeschrieben, sondern irgendwie auch ignoriert. Ich habe kein Parfum benutzt. Irgendwie war die Zeit dafür zu knapp. Etwa eine Stunde in der Praxis, kam eine Patientin und fragte wo ich sei und kam dann zu mir und machte mir ein Geschenk. Eine Flasche Parfum. Sie sagte sie wolle es schenken, weil es mir bei ihr so gut gefallen hätten und sie mir eine Freude machen wollte. Ich war ganz berührt und nachdem die Patientin wieder gegangen war, öffnete ich die Verpackung und sprühte mir das Parfum aufs Handgelenk und es gefiel mir auch an mir wunderbar und und ich war ganz hin und weg, so  das ich mich ganz in den Duft einhüllte und den ganzen Tag immer wieder an meinem Handgelenkt schnupperte, weil es so schön war. Kurz vor der Mittagspause kam noch ein junger Mann in die Praxis und brachte mir einen Blumenstrauß mit und sagte, dass er sich mal gerne bei mir bedanken möchte, dass ich in den letzten Jahren, während seiner unterschiedlichen Wohnorte, Termin für ihn kurzfristig ermöglich hätte, genauso wie er sie gebraucht hat. Ich stand wieder da und war ganz berührt. Es fühlte sich an, als wenn ich heute Geburtstag gehabt hätte. Beim Schreiben hier und mit mir selber schummel ich bei dem Satz, dass ich gut riechen möchte und das Leben schenkt mir ein Parfum und einen duftenden Blumenstrauss. Ich bin immer noch ganz fasziniert.

Spiegelübung

Das ist garnicht so leicht. Ich hab die Spiegelübung gemacht und dem Spiegelbild gesagt, dass ich es liebe. Gedanklich war ich bei „oh mein Gott siehst Du alt aus“ und „puh wie halte ich das aus“ und dann  schaute ich mir in die Augen und sah die Angst darin. Angst vor dem was es mit mir macht. Ich schaute weiter und dachte auf einmal, wie rot und schön die Lippen sind. Die Angst wurde weniger. Eine Sehnsucht kam hoch. Ihn sehne mich nach mehr, aber nach was mehr weiß ich leider nicht. Ich fragte, das Spiegelbild was ich jetzt für sie tun kann. Einen heißen Tee, Schminken und immer wieder bewusst atmen auch im Alltagsstress heute. Ok –  krieg ich auch zeitlich noch hin.

Was ich heute hinzufüge. Eine Flasche Wasser, 1 Stück Obst und 1 Minibewegungseinheiten während der Arbeit. Wie fühle ich mich anschließend?