Vor fast einem halben Jahr habe ich meine Therapie beendet und alles was es an Unterstützungsstrukturen noch gab. Ich war weiter Basismitglied in dem dazuhörigen Forum. Gestern dann war mir ganz klar, dass ich mich dort auch verabschieden muss. Es ist beendet. Mir war auch klar, dass ich einen klaren Schritt gehen muss. Gleichzeitig bin ich total traurig. Ich habe bei Sehnsucht und Hunger ganz ganz tolle Menschen kennengelernt. Ich habe gelernt, wer ich bin und wie ich bin. Ich bin noch nicht fertig mit mir, aber ich weiß ich werde weiter gehen.Eine Frau dort im Forum hat gefragt, ob es grundlegende Veränderungen im Lebenstil gibt. Oh ja die gibt es:
ja absolut hat sich einiges grundlegend geändert an meinem Lebensstil.
Die absolute Hinwendung zu mir selber. Selbst wenn ich es hin und wieder im Stress vergesse, sobald ich mich erinnere ( und das geschieht in der Regel sehr schnell), wende ich mich mir zu. Das ist ein absolutes Geschenk.
Ich bin so Achtsam und Bewusst geworden. Heute würde ich von mir sagen, dass ich hellwach bin und ich dissoziere extrem selten. Selbst der heftigste Schmerz ist heute ein Gefühl und keine Emotion mehr. Ich weiß genau, wie ich mir helfen kann.
Wenn ich heute Lethargie spüre, kann ich etwas dagegen tun.
Ich bin absolut in der Lage mir selber zu helfen, egal in welcher Situation.
Ich kann unglaublich viel spüren, im innen und im aussen und ich vertraue meinen Gefühlen sehr. …und wenn ich mit etwas nicht sicher bin, dann warte ich ab, bis ich absolute Klarheit erlangt habe.
Dadurch, dass ich mir vertraue, vertraue ich auch wieder mehr den Menschen. Selbst bei grossen Verletzungen, kann ich jetzt mein Herz offen halten.
Essen ist keine Lösung mehr und kein Ersatz mehr für Leben/leben/Liebe und lieben.
Ich komme mehr und mehr zu mir und mir gefällt es bei mir und ich mag inzwischen viele Dinge an mir, das empfinde ich als grosses Previleg.
Ich kann meine Fettstellen seid ein paar Monaten pflegen und eincremen und so komme ich mir auch körperlich näher – ich sehe meinen Körper und all seine Kriegsverletztungen.
Ich kann mich auch Männern hinwenden (nach meinem Missbrauch) und nehmen wie sie sind und nicht mehr in eine Schublade stecken. Das ist sehr befreiend….und manchmal doch noch recht fremd.
Ich kann meine Weiblichkeit viel mehr spüren, akzeptieren und auch damit spielerisch umgehen.
Ich bin nicht mehr die ich mal war und das genieße ich.
Das sind alles Dinge, bei denen ich spüre, sie sind nicht mehr umkehrbar und das sind Geschenke die so viel mehr zählen als alles Geld der Welt.
… nach dem Abschied gestern von Sehnsucht und Hunger, bin ich aber immer noch sehr sehr traurig. Ich werde die Menschen alles sehr vermissen und den Austausch mit ihnen.
Ich hab Euch im Herzen.