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Comfortqueen

~ Zeit zu leben

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Monatsarchiv: Mai 2016

Schockstarre lockert sich

18 Mittwoch Mai 2016

Posted by Sabine Stillger in Allgemein

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Seid letzter Woche bin ich in der Schockstarre. Die ganze Zeit immer wieder viel Herzrasen mit körperlichen Einschrenkungen,  in mir abtauchen und mich mit Fernsehen und sonstigem Aktioniesmus zudröhnen. Ich bin in massive „Fett und Hässlich Attacken ( n. Geneen Roth) gefallen. Ich hatte das Gefühl mindestens 1000 kg zu wiegen, mein Gesicht, mein Körper – überall Pickel, dann noch Magen – Darm. Entgiftung? Von was befreit sich mein Körper. Ich fühle mich nicht wohl, nicht in mir und schon garnicht mit mir, nicht mit und in meinem Körper, alles aufgewühlt und durcheinander – und doch lockert sich auch seid gestern etwas die Spannung. Gestern war ich nicht arbeiten. Ich war krank. Ich habe soviel geschlafen, wie es nur irgend ging. Heute habe ich mehr Kraft.

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Ach, ich liebe Astrid Lindgren

17 Dienstag Mai 2016

Posted by Sabine Stillger in Allgemein

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Wurde heute auf Facebook gepostet. Es hat mich sehr berührt. Ich liebte als Kind Pippi Langstumpf. Wie sehr muss Astrid Lindgren mit ihrem inneren Kind verbunden gewesen sein. Wann habt ihr das letzte Mal etwas anders gemacht als andere und damit Eure Freiheit erlebt. Ich habe eben nachdem das Haus  hier leer war und ich den ganzen Tag nur wegen Magen/Darm geschlafen habe, meine allererste Schallplatte rausgeholt und eine halbe Stunde ganz laut Musik gehört. Ich liebe es so sehr Musik nicht nur zu hören, sondern sie auch zu fühlen. Es war herrlich…. und hat die innere Starre aufgelockert. Ich bin seitdem wieder mehr mit mir verbunden.

Schockstarre

13 Freitag Mai 2016

Posted by Sabine Stillger in Allgemein

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Ich habe soviel zu sagen und zu schreiben und in mir ist die totale Wortlosigkeit gepaart mit einer Fassungslosigkeit. Ich bin nicht dissoziert, sondern hellwach. In mir bündeln sich die Worte, krieg aber keinen klaren durchgängigen Satz raus. Fühle mich starr und bewegungsunfähig. Brauche gerade ganz viel Stille um wieder zur Klarheit zu gelangen.In mir ist es laut und meine Umgebung ebenso. Selbst das Vogelgezwitscher geht mir auf die Nerven. … oh man die sind aber auch mal wieder laut.

Sabine nimm weiter Deinen Atem wahr und sei Dir Deiner Atmung bewusst.

 

Abschiedsschmerz

10 Dienstag Mai 2016

Posted by Sabine Stillger in Allgemein

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Vor fast einem halben Jahr habe ich meine Therapie beendet und alles was es an Unterstützungsstrukturen noch gab. Ich war weiter Basismitglied in dem dazuhörigen Forum. Gestern dann war mir ganz klar, dass ich mich dort auch verabschieden muss. Es ist beendet. Mir war auch klar, dass ich einen klaren Schritt gehen muss. Gleichzeitig bin ich total traurig. Ich habe bei Sehnsucht und Hunger ganz ganz tolle Menschen kennengelernt. Ich habe gelernt, wer ich bin und wie ich bin. Ich bin noch nicht fertig mit mir, aber ich weiß ich werde weiter gehen.Eine Frau dort im Forum hat gefragt, ob es grundlegende Veränderungen im Lebenstil gibt. Oh ja die gibt es:

ja absolut hat sich einiges grundlegend geändert an meinem Lebensstil.

Die absolute Hinwendung zu mir selber. Selbst wenn ich es hin und wieder im Stress vergesse, sobald ich mich erinnere ( und das geschieht in der Regel sehr schnell), wende ich mich mir zu. Das ist ein absolutes Geschenk.

Ich bin so Achtsam und Bewusst geworden. Heute würde ich von mir sagen, dass ich hellwach bin und ich dissoziere extrem selten. Selbst der heftigste Schmerz ist heute ein Gefühl und keine Emotion mehr. Ich weiß genau, wie ich mir helfen kann.

Wenn ich heute Lethargie spüre, kann ich etwas dagegen tun.

Ich bin absolut in der Lage mir selber zu helfen, egal in welcher Situation.

Ich kann unglaublich viel spüren, im innen und im aussen und ich vertraue meinen Gefühlen sehr. …und wenn ich mit etwas nicht sicher bin, dann warte ich ab, bis ich absolute Klarheit erlangt habe.

Dadurch, dass ich mir vertraue, vertraue ich auch wieder mehr den Menschen. Selbst bei grossen Verletzungen, kann ich jetzt mein Herz offen halten.

Essen ist keine Lösung mehr und kein Ersatz mehr für Leben/leben/Liebe und lieben.

Ich komme mehr und mehr zu mir und mir gefällt es bei mir und ich mag inzwischen viele Dinge an mir, das empfinde ich als grosses Previleg.

Ich kann meine Fettstellen seid ein paar Monaten pflegen und eincremen und so komme ich mir auch körperlich näher – ich sehe meinen Körper und all seine Kriegsverletztungen.

Ich kann mich auch Männern hinwenden (nach meinem Missbrauch) und nehmen wie sie sind und nicht mehr in eine Schublade stecken. Das ist sehr befreiend….und manchmal doch noch recht fremd.

Ich kann meine Weiblichkeit viel mehr spüren, akzeptieren und auch damit spielerisch umgehen.

Ich bin nicht mehr die ich mal war und das genieße ich.

Das sind alles Dinge, bei denen ich spüre, sie sind nicht mehr umkehrbar und das sind Geschenke die so viel mehr zählen als alles Geld der Welt.

… nach dem Abschied gestern von Sehnsucht und Hunger,  bin ich aber immer noch sehr sehr traurig. Ich werde die Menschen alles sehr vermissen und den Austausch mit ihnen.
Ich hab Euch im Herzen.

 

 

 

 

Jeden Tag etwas anders machen

02 Montag Mai 2016

Posted by Sabine Stillger in Allgemein

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Um eine Veränderung in sein Leben herbeizuführen, bedarf es immer wieder etwas, was wir im Laufe eines Tages verändern. Immer dann, wenn wir etwas und sei es nur Kleinigkeiten verändern,  ist es der Anfang von etwas Neuem. Unsere eigene Energie im Körper kommt ins Stocken, wenn wir immer den gleichen Ablauf im Tag, beim Essen, bei der Fahrt zur Arbeit oder zurück fahren, haben. Eine winzige Kleinigkeit kann schon etwas vollkommen anderes in unserem Körper anstoßen. Das ist körperlich sofort spürbar. Sicher kennt Ihr das, bestimmte Nahrungsmittel gehören zu einem Essanfall oder zu den täglichen Mahlzeiten. Man sitzt immer am gleichen Platz, sei es auf der Couch, auf dem gleichen Stuhl bei den Mahlzeiten. Wie schnell sage ich, dass es mein Lieblingsplatz ist, aber es stimmt nicht. Den Ruck der durch meinen Körper geht, wenn ich mich an einen anderen Platz setze, zeigt es mir schon an.

Gestern Abend beim Essen im Restaurant habe ich etwas anders gemacht und das hat mich daran erinnert, dass ich mir vor ein paar Jahren schon mal vorgenommen habe,  Dinge anders zu machen, nachdem ich einen Artikel in einer Zeitschrift las. Ich hatte mir vorgenommen, jeden Tag etwas zu verändern. Gestern Abend wollte ich unbedingt eine Suppe essen, aber das Angebot lag zwischen einer sehr fettigen Rucolacremesuppe, einer Tomatensuppe und einer Spargelcremesuppe. Die Rucolacremesuppe kannte ich schon – war mir viel zu schwer, Tomatensuppe – eher etwas ganz gewöhnliches und Spargelcremesuppe  – schon seid der Kindheit das pure Grauen. Aber, dann steigt der Gedanke auf, dass es sich ja vielleicht verändert hat und mir Spargel jetzt vielleicht schmeckt. Einfach mal was „neues“ ausprobieren. Ich bestellte mir doch tatsächlich die Spargelcremessuppe mit Spargelstückchen. Ich aß ganz langsam, um alle meine Sinne zu unterstützen und bei dem leisesten Anflug vor Abscheu direkt stoppen zu können. Aber ich brauchte nicht stoppen, die Suppe war neu im Geschmack für mich, eher süßlich und ohne besonders intensiven aufdringlichen Geschmack. In meiner Kindheit musste ich schon bei dem leisesten Geruch würgen. Aber mit jedem Löffel, merkte ich das die Suppe schmeckt.  Jetzt gerade sitze ich auf einem sonst von mir vollkommen missachteten Platz an der Außenkante des Tisches und es fühlt sich gut an. Ich fühle mich wacher und lebendiger. Gerade bevor ich mich zum schreiben hingesetzt haben, habe ich schon eine Suppe für heute Mittag gekocht. Fast jeden Mittag habe ich nichts vorbereitet und bestelle mir Essen. Heute morgen habe ich tatsächlich schon gekocht und auch noch ein neues Rezept ausprobiert, welches ich gestern in einer Frauenzeitschrift entdeckt habe. Lauchcremsuppe mit weißen Bohnen, Weißwein, Brühe und Kräutern. Das sind neue Schritte und sonderbarer Weise habe ich nicht zu wenig Zeit, sondern immer noch ausreichend Zeit. Es ist erst ein paar Minuten nach 7 Uhr und ich habe schon viel für mich erreicht. Tatsächlich überlege ich, was ich noch gutes für mich tun könnte. Ich habe Lust auf mehr Bewegung, Bewegungsimpulse, bloß nicht steif sitzen bleiben. In mir drin ein Satz: „Wenn Du Dich jetzt schon zu viel bewegst, bist Du heute Abend  vollkommen erledigt“.

Woher weißt Du das?

Immer wenn Du Dich bewegst, übernimmst Du Dich und dann macht Bewegung keine Freude mehr.

Aber etwas achtsame Bewegung wird mir und somit auch Dir guttun!

Und woher weißt Duuuu das?

Ich kann es spüren. Ich will mich bewegen.

Hey Du hast heute einen langen Arbeitstag.

Ich will mich bewegen.

Ich aber überhaupt nicht.

Und wer bist Du?

Ich bin der Anteil in Dir, der nicht will, dass Du Dich bewegst.

Warum willst Du das nicht?

Dann gibt es wie gerade immer weitere Impulse und dann wird mir alles zu anstrengend. Dann willst Du plötzlich mehr und mehr und noch mehr vom Leben und das macht mir Angst.

Wovor hast Du Angst?

Das ich alles sicheren Bereiche verlassen muss und nur noch in Panik und Aufruhr leben muss.

Kennst Du das und wenn ja woher?

Das war früher immer so, neue Umgebungen in allen Bereichen. Unbeweglichkeit hält Dich dort wo Du gerade bist.

… und wie fühlt sich für Dich Unbeweglichkeit an?

Gut und schlecht. Gut, weil ich mich soooooo leicht fühle und schlecht weil ich Angst habe Sicherheit zu verlieren.

Komm, lass uns einfach mal ein paar Runden auf dem Ergometer drehen und wir schauen, wie es uns damit geht. Ich bin da und bin sehr achtsam mit Dir und überfordere Dich nicht.

So jetzt hast Du ein paar Umdrehungen auf dem Ergometer gemacht und wie geht es Dir damit, verlierst Du jetzt schon Sicherheit?

Ein bisschen. Weil ich Angst habe ich bin zu erschöpft den Tag über. Es ist ein endlos langer Tag.

Verlierst Du gerade real Sicherheit. Jetzt in dem Moment?

Nein.

Und wie fühlst Du Dich?

Frischer  und lebendiger.

und wie fühlt sich das an?

super – jetzt in dem Moment, aber was ist, wenn…

STOP – Jetzt fühlst Du Dich gut – jetzt. Das was später is, t schauen wir später. Jetzt erst mal fühlst Du Dich gut und das ist eine wichtige Aussage.

Verrückt und immer noch habe ich ausreichend Zeit. Ich sitze hier und freue mich darüber.

Brief an mein Leben

01 Sonntag Mai 2016

Posted by Sabine Stillger in Allgemein

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Heute morgen habe ich mir in der ZDF-Mediathek den Film „Brief an mein Leben“ angeschaut. Das was als Burnout-Drama beschrieben war und die Biografie dieser Frau erinnerte mich an manche Abschnitte in meinem  Leben. Nach einer 3/4 Stunde brauchte ich die erste Pause. Die Geschichte in der Klinik erinnert mich an meine Zeit in der Reha-Klinik vor 14 Jahren. Ich weinte und konnte eine ganze Weile nicht weiter schauen.

Als ich 2002, nach Bad Neustadt an der Saale, wegen meiner Essstörung in die Rehe-Klinik kam, habe ich mir für 14 Tage eine absolute Kontaktsperre erbeten. Ich brauchte damals dringend Pause von meinem Vater, von meiner Familie. Es war so stressig und emotional unglaublich erschöpfend. Mein Mutter war gerade ein paar Jahre tot und mein Vater hatte nach einem sehr schweren Motorradunfall gerade wieder etwas zu sich gefunden und sprach endlich nicht mehr jeden Tag von Selbstmord. Ich hatte gefühlt schon immer Probleme mit meinem Vater, aber die Zeit nach seinem Motorradunfall war für mich die schlimmste meines Lebens. In der Klinik wollte ich nur für mich da sein und mal nicht sorgenvoll darauf achten müssen, dass bei ihm alles einigermassen läuft und er mal nicht  beim kleinsten Problem von Selbstmord sprach. Er hatte gerade eine neue Beziehung und ich dachte es sei endlich mal an der Zeit, mich um mich zu kümmern.

In der Klinik angekommen habe ich mich endlich mal um nichts mehr kümmern müssen, ausser darum wie ich mir etwas Gutes tun kann. Ich genoss, dass ich versorgt wurde und ehrlich ich muss sagen, die Zeit in der Reha war tatsächlich die glücklichste Zeit in meinem Leben. Zeit nur für mich. Ich war 8 Wochen dort. Acht Wochen ohne Fernseher, ohne Auto, ohne Druck. OK – es stimmt nicht ganz, die ersten 6 Wochen ohne Druck und dann Richtung Ende der Reha bekam ich zunehmend Angst davor wieder zurück in die Realiät zu müssen. Ich musste ja nach 6 Wochen Mitteilung machen, dass ich eine Verlängerung angenommen habe und dies  und die Reaktionen aus der „Realität“ setze mich wieder zunehmend unter Druck und Anspannung. Nach den 14 Tagen Kontaktsperre, hatte ich mich das erste Mal wieder bei meinem Vater gemeldet. …und es prompt bereut. Die Reaktionen meines Vater waren manchmal ganz schön schwer zu ertragen. Er fragte immer,wieviel ich abgenommen habe. Irgendwann habe ich es mal gesagt und seine einzige Reaktion war „na dann wollen wir mal hoffen das es auch dabei bleibt“. Nach der Reaktion hatte ich so die Nase voll, dass ich mir geschworen habe viel mehr Abstand zu meinem Vater zu halten. Einfach um zu überleben.

Vor dem Job hatte ich auch eine Riesenangst. Damals habe ich noch für eine zweite Praxis die gesamte Abrechnung gemacht. Ich hatte Angst davor, in diesen gesamten Irrsinn zurück zu müssen. Der Film hat mich so sehr daran erinnert. Die Frau dort hat dem Arzt noch gesagt, dass sie eigentlich nicht so schlimm krank sei, wie die Anderen.  Der verschobene Blick auf sich selber. Das kenn ich nur zu gut. Ich habe auch immer wieder gedacht, dass ich ja nicht so schlimm krank sei. Ich war im Anschluss an die Reha so beweglich geworden.  Ich konnte zwei Stunden spazieren gehen und es auch noch genießen – und ehrlich ich habe es genossen. Jeden Abend eine Runde gedreht. Mich viel bewegt, ach herrlich. Seit dem weiß ich, wie schön Bewegung sein kann. … und ich weiß, dass es Moment des Glücks innerhalb von Bewegung gab. Zur Zeit sehne ich mich genau danach und wünsche mir nichts sehnlicher und bin meilenweit davon entfernt. Ich habe irgendwie das Vertrauen in mich verloren, jemals wieder so beweglich zu sein.  Während der Reha hatte ich viele Kontakte geknüpft und konnte aber auch für mich sein, wenn ich allein sein wollte. Zuhause, bleib mir eigentlich nur die Wahl arbeiten oder sich um den Vater kümmern. Ich hatte kaum Zeit für soziale Kontakte.Als ich wieder in die Realität zurückkam, habe ich , wie ich es mir geschworen haben , versucht Distanz zu meinem Vater zu halten. Ich merkte er freute sich mich zu sehen, aber selbst dieses Gefühl ließ ich überhaupt nicht an mich ran. Ich wollte nie wieder so verletzt werden. Ich wollte so schnell wie möglich wieder in meine Wohnung zurück. Ich konnte mich nicht freuen, dass er sich auf mich gefreut hat. Ich  spüren, dass er enttäuscht war und konnte ihm die Hand nicht reichen, so im übertragenen Sinn. Er hatte mein Auto von innen und aussen gewaschen – noch nicht mal darüber habe ich mich freuen können, viel zu sehr war ich darauf aus, mich bloss nicht von irgendwelchen Äusserungen verletzten zu lassen. Wir gingen noch zusammen essen und als ich so erzählte wie die Reha war, kam der Kommentar von ihm, ich solle doch leise reden – andere würde meine Geschichte nicht interessieren. Dies war für mich das Zeichen zum Aufbruch. Direkt wieder gerügt zu werden, dass ich war wie ich war, so wollte ich nicht mehr leben. Am nächsten Tag ging ich wieder zur Arbeit und keine 30 Stunden nach der Rückkehr zurück in mein Leben hatte mein Vater einen  schweren Schlaganfall. Nachdem er erst ins künstliche Koma gelegt wurde, verstarb er 6 Tage  später. So gab es keinen Augenblick mehr in dem wirklich eine Art Befriedung stattfand. Ich war manchmal nach seiner Beerdigung  so unglaublich wütend, wie es sich aus dem Leben gestohlen hat und einer Befriedung somit ausgewichen ist. Ich  hatte aber gottseidDank, durch die Reha sehr viel Kraft geschöpft, die ich auch wirklich gebraucht habe, aber schon ein halbes Jahr später hatte ich viele Rückfälle und das was ich in der Reha gelernt hatte, verlor wieder an Bedeutung und Kraft. Es gab Streit ums Erbe und ich hatte zwei Jobs. All dies kostete unglaublich Kraft, das alles alleine zu bewältigen. Hinzu kam, dass sich die damals engste Vertraute in meinem Leben  zurückzog , weil sie meinen Bruder und mich dafür verachtete, dass wir meinen Vater zur Organspende freigegeben haben und auch die Augennetzhäute. Das es für Andere ein Problem war, dass wir meinen Vater zur Organspende freigegeben haben und auch selber noch die Idee dazu hatten, war für viele unverständlich  und für mich war unverständlich, dass Andere damit ein Problem haben. Obwohl jeder ein Organ haben will, wenn er es braucht, ist es für viele unvorstellbar einen Menschen zur Organspende freizugeben. Das es aber meiner Freundin. B., die angeblich immer so tolerant war, zuwider war, dass wir auch die Augen (ihrer Ansicht nach der Spiegel der Seele) und es ein Grund sein könnte, sich von mir zurück zu ziehen, war für mich unfassbar. Aber es war so, sie hat mir so ihre Distanzierung erklärt.

Meine in der Reha gewonnene Kraft ging mehr und mehr zurück. Ich nahm mehr und mehr zu und mir ging es immer schlechter und schlechter. Ich sehnte mich oft nach dem Aufenthalt in der Klinik zurück. Dort hatte ich angefangen zu fühlen. Erst dort konnte ich langsam wieder anfangen zu fühlen und ich liebte es endlich zu fühlen. So etwa ein halbes Jahr später, habe ich wieder alle Gefühle verdrängt. Die Realität, meine Realität  war kaum auszuhalten, so schmerzhaft und das ganze Fühlen so anstrengend und alles war einfach nur viel zu viel. Ich konnte schon seid dem Tod meiner Mutter 1998 nicht mehr richtig schlafen. Bis auf die 8 Wochen in der Klinik, habe ich von 1998 bis 2013 max. 2-3 Stunden geschlafen. 2013 dann mein Burnout. Seid dem schlafe ich etwas mehr so 4 – 5 Stunden. Der innere Druck war mal viel besser, aber seid ich den  Fuß im vorigen Jahr gebrochen habe, ist der innere Druck bei allem so stark wieder da.

Als ich den Film dann nach der Weinpause weitersah, wusste ich auf einmal, was eigentlich mit mir los ist. Ich spürte Angst, riesige Angst, die mich droht zu ersticken. Ich fühlte rein in diese so massiven Gefühle und wusste schlagartig was für eine Angst das ist. Es ist nicht die Angst, etwas nicht zu können, nein – es ist die Angst vor Konsequenzen. Die Angst was passiert mit mir, wenn ich sage, was gesagt werden muss. Meine Mutter drohte mir mit Abschiebung in ein Heim, wenn ich nicht spurte, wie sie es wollte. Mein erster Chef warf mit offenen Spritzen und chirugischen Instrumenten nach uns, wenn er sauer war oder etwas falsch war. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ich von dem Missbrauch zu Hause erzählt hätte. Dabei weiß ich noch,dass ich einmal vollkommen verstört nach Hause gekommen bin und meine Mutter mich immer wieder gefragt hat, was los sei und ich immer nur den Kopf geschüttelt habe und nicht gesprochen habe. Ich rieche den Pfefferminztee, den es bei dem Abendessen gab, noch heute und ich spüre den Druck in mir. Sätze, wie „wenn du das machst dann“ haben mich gefügig gemacht und gefällig und so meinen Maulkorb herbeigeführt. Was wenn ich weiter den Mund halte, wenn Missstände da sind? Vorhin bin ich ich essen gegangen. Ich war in einem Restaurant einer Patientin. Diese Patientin war verärgert nach der letzten Behandlung und ich, die die Wut zu spüren bekam, dachte wieder ich sei schuld. Ich hab mich überwunden, ich will nicht mehr aus Angst vor Konsequenzen, welcher Art auch immer, vor dem Leben kneifen. Ich will leben und das Leben in vollen Zügen geniessen und kein Angst vor dem „und dann“haben  und  aus Angst vor Konsequenzen nicht den eigenen Träumen folgen. Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn ich meinen Ausbilder angezeigt hätte und nicht aus Angst keinen Job mehr zu bekommen, geschwiegen hätte. Ich bin froh, dass ich eben in diesem Restaurant war und nicht gekniefen habe. Ich bin so froh und dankbar, dass Frauen in dem Forum (siehe vorherigen Eintrag)  ihre Stimme erhoben habe und die Wahrheit ausgesprochen haben. Sie habe mir gezeigt, wie es ist die Wahrheit zu sagen ohne Rücksicht vor der Angst und den Konsequenzen.

Manoman bin ich froh, dass ich den Film heute gesehen habe. Er hat mir vieles gezeigt. Endlich kenne ich meine Angst. Aber seid heute weiß ich, dass ich auf keinen Fall mehr Opfer meiner Angst sein werde. Gut, sie wird bestimmt immer mal wieder dasein, wenn es darum geht mich zu wehren und Misstände anzusprechen, aber dafür weiß ich jetzt schonmal was meine Angst überhaupt ist und da ich nicht blöd bin, werden sich sicher auch Weg zeigen, wie ich dieses Opferdasein aufgeben kann. Dafür bin ich wirklich zutiefst dankbar. Vielleicht sollte ich es so machen, wie die Frau in dem Film es gemacht hat. Sie hat einen Brief an ihr Leben geschrieben.

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