Mir ging es nicht so gut in den letzten Wochen. Es gab einerseits viel zu schreiben und andererseits dachte ich, dass ich doch hier nicht so offen sein kann. Es gab Momente, da hätte ich am liebsten alles hingeschmissen. Wofür mache ich das alles überhaupt? Bringt ja doch alles nichts. Ich saß so oft vor meinem PC und habe nur darüber nachgedacht, was ich wohl schreiben könnte und mir fiel nichts ein. Eine innere Stimme die mir sagte, die Zeit rennt, Sabine. Wenn Du schon einen Blog schreibst, dann bitte auch regelmäßig und nicht so wischiwaschi bitte. Nun sei doch mal konstant. Hey Du blöde Emotionsfigur halt doch einfach mal die Klappe.
Ich habe irgendwie in so einer Schuldfalle gelebt und mich darin so richtig gesuld und gewälzt. Nachts konnte ich damit kaum schlafen, habe mir Nachts nur Sorgen gemacht und bin über mehrere Wochen jede Nacht schweißgebadet aufgewacht. Schuld auch so ein Wort. Ist ja nicht, als hätte ich jemanden umgebracht oder sonst wie kriminelle Machenschaft an den Tag gelegt, nein so „einfach“ ist es nicht gewesen. Nichts womit man eine wahre Schuld wirklich begründen konnte. Eher so banale Dinge, dass ich in vollkommener Überlastung Menschen angeschnauzt habe und Dinge die zu erledigen waren im Job und Privat nicht geschafft habe. Nicht weil ich zu langsam bin oder so, nein – einfach weil es real betrachtet zu viel ist. Oder auch so ein klassisches Beispiel – ich warte auf eine Reaktion von Freunden, ein Anruf – ein Treffen. Wenn nichts passiert beziehe ich alles auf mich, ich bin Schuld, dass dies nun so ist, wie es ist. Was habe ich beim letzten Mal gesagt oder getan, habe ich was falsch gemacht und wenn ja was? Immer wieder kreisen diese Fragen dann in mir und ich versuche zu analysieren, was falsch gelaufen ist. Ich bekomme es dann meistens nicht hin, dass ich alleine vom Kopf her damit aufhören kann. Keine Logik schafft es mich zu beruhigen. Eine Freundin sagte mir kürzlich, dass sie krank war und keine Zeit hatte – und ich habe mich verrückt gemacht. Bei einer Patientin dachte ich, sie sei sauer auf mich, weil ich ihr nicht den Temin anbieten konnte, wie gewünscht und ich träumte fast 10 Tage von der Situation – erst als sie sich nochmal gemeldet hat und einen Terminvorschlag bestätigt hat, kam ich zur Ruhe. Mir fiel auf, daß es ein so großes Muster in mir ist. Im Job suchen z. B. meine Kolleginnen etwas und ich denke, hatte ich es in den Händen und zermartere mir das Hirn und fühle mich schon schuldig ohne das ich etwas damit zu tun habe. Aber… es rückt mehr in mein Gewahrsein. Eine Kollegin sagte letzte Woche zu mir, dass ich immer alles zu nah an mich ranlasse und meine Freundin CK sagt, dass es die Folge meiner Biografie ist. Je gewahrer es mir wird umso eher stelle ich das innere System in Frage. Ich bin verdammt noch mal nicht an allen Problemen der Welt schuld, aber es fühlt sich so an. Seit dem ich ein größeres Gewahrsein habe, über diese komischen Schuldgefühle und das damit verbundene Muster, werde ich etwas ruhiger. Ich will nicht mehr, dass es mich so sehr gefangen hält…ich will freier werden.