Perspektivenwechsel, dass genau ist es, was mir gestern passiert ist. Mein Blog heißt unter anderem „Zeit zu leben“ und nicht „Zeit zu Jammern“ oder „Zeit um Hoffnung zu verlieren“ oder Zeit zum …ach was weiß ich noch?!
Wenn nicht jetzt wann dann? Ich bin jetzt 50 Jahre alt und wenn ich noch länger warte mit dem Leben ist es vorbei, bevor ich überhaupt richtig angefangen habe. Ich möchte etwas starten, jetzt – heute. Ich möchte selber sehen wie es funktioniert, wie es eigentlich funktioniert und was sich verändert. Meine Schwägerin würde sagen eine Challenge machen. Sich selber managen ist die Aufgabe. Mit ganz viel Blick auf sich selber und ganz viel Liebe und Hingabe, ja ich glaube das ist das richtige Wort, an das Leben. Meine Freundin CK sagt mir im letzten Jahr etwas. „Hoffnung ist die Schwester der Veränderungsangst“. Was ist wenn wir seid Jahren hoffen, irgend etwas wird besser? Aber es passiert nicht. Man selber verändert sich und doch bekommt das Umfeld es nicht mit, weil sie kennen nicht die Prozesse durch die ich gegangen bin. Seid Jahren hoffe ich bei dem einen oder anderen, dass sich etwas verändern wird. Bloss nicht die Hoffnung daran aufgeben oder verlieren. Aber was ist, wenn die Kinder nicht so werden, wie wir es uns gewünscht haben, der Partner nicht so ist – wie wir ihn gerne haben wollen, was wenn der gewünschte Anruf nie da ist, im Job nie die Leistung anerkannt wird – so wie sie ist, was ist denn dann? Wie lange wollen wir eigentlich hoffen? Und wenn die Hoffnung die Schwester der Veränderungsangst ist, was passiert dann eigentlich mit uns, was mit mir. Solange ich denken kann, lebe ich schon in dieser Symbiose, kann ich gar nicht anders bezeichnen als Symbiose.
Was wenn ich merke, dass die Hoffnung „irgendwann wird alles besser“ nie eintrifft, auch ein Vierteljahrhundert später nicht. Wo kann man ansetzen, im Kleinsten? Meine Freundin CK hat es gestern auf den Punkt gebracht, als ich vollkommen aufgelöst bei ihr anrief, weil ich den ganzen Tag nur geweint habe. Sie sagte, dass es egal, was gesagt oder getan wird und dass es nur darum geht, wie ich für mich gehe und für mich in dem Moment da bin. Bin ich verantwortlich für Missstände in der Familie, im Freundeskreis, im Job oder ja auch im Leben? Ja dann , wenn es um mich geht um meine Selbstfürsorge. Was wenn meine ganze Hoffnung wirklich auf Sand gebaut ist und dann vom Leben irgendwann wie Wasser in unterspült wird und den so sandigen Boden unter den Füssen wegreist? Auf was kann ich denn dann noch bauen. Die Antwort ist so einfach. Auf mich – ich kann auf mich bauen. Ich bin immer da, damit meine ich anwesend in meinem Leben, aber bin ich wirklich da für mich, wenns richtig eng wird? In der Regel selten, zu wenig – aber gut es wird besser.
Die letzten beiden Tagen waren gelinde gesagt grauenvoll. Ich konnte nicht bei mir sein und mich unterstützen, weil ich nur noch Schmerz gespürt habe und Hoffnungslosigkeit. Vor fast 5 Monaten hatte ich eine Art Nahtoderfahrung und ich wurde gefragt, ob ich leben oder sterben wolle, ich hätte die Wahl. Nach 3 langen Stunden habe ich mich fürs Leben entschieden. Ich musste wirklich eine Entscheidung treffen, die alles andere als leicht war. Seitdem habe ich versucht, vieles zu verändern. Manches ging leichter als gedacht und manches extrem schwer. Immer wieder kam ich an den Punkt, wo ich mit dem Aussen konfrontiert wurde und immer wieder dachte, wenn diese oder jene Person doch endlich begreifen würde, dass … dann. Nein, das wird so nicht passieren. Wo stehe ich? Vollkommen zurückgeworfen, irgendwie. Ja, aber die letzten 2 Tage, sehe ich gerade gar nicht als Rückschritt, sondern ich nehme Anlauf.
Ich möchte mein Leben aufräumen, mein Leben auf ein fester Fundament bauen. Vertrauen haben, zu der Person die die wichtigste in meinem Leben ist. Wenn nicht jetzt wann dann. Wie fühlt sich das an. Oh herrlich. Und wer ist die wichtigste Person in meinem Leben. ICH. Ich bin die aller aller wichtigste Person in meinem Leben. Ohne mich passiert aber auch gar nichts richtig. Pure Anwesenheit reicht nicht aus. Es ist an der Zeit eine Entscheidungen zu treffen, eine wirkliche Entscheidung. Will ich weiterhin in der Hoffnung leben oder in Träumen? Nein ich will richtig leben. Natürlich kann ich selber auch immer wieder sagen, ich atme und funktioniere und deshalb lebe ich, aber es ist nicht so. Ich bin auch nicht einfach nur, sondern ich vegetiere vor mich hin. Deshalb möchte ich gerne etwas Neues ausprobieren. Ich will mich selber managen, mich selber coachen. Wenn ich dabei gesünder werde, wunderbar. Wenn ich mich dabei besser fühle – hervorragend? Wer soll der Bestimmer sein? Nur ich selber. Was sagen andere im Aussen? Kann es mir eigentlich egal sein? Wenn es mir nicht egal ist, wo brauche ich Unterstützung, wo brauche ich Hilfe? Wenn die Hoffnung die Schwester der Veränderungsangst ist, dann ist Veränderung sicher mit ganz viel Angst behaftet. Wo kann ich mich da unterstützen? Bin ich wirklich so hilfsbedürftig, wie man mir unterstellt oder will man mich damit nur gefügig machen für ein System, was von anderen kommt, aber nicht von mir. Wo erfülle ich die Träume der Anderen und nicht meine eigenen. Ist Schokolade und es zu lieben zu backen und Pralinen herzustellen vereinbar mit mir als übergewichtigen Frau? Wo geht es um essen und wo überhaupt nicht. Muss ich mich mit dem abfinden, was die Bekleidungsindustrie für mich produziert oder kann ich gegensteuern und wenn ja womit? Muss ich im Leben abwarten auf das was kommt, was sich mir bietet und was wenn den Anderen nicht gefällt? Worauf habe ich Einfluss und worauf überhaupt nicht und wie gehe ich dann damit um. Wieviel Mut habe ich eigentlich, um auf festem Fundament mein Leben zu errichten und wieviel Mut brauche ich wohl noch? Das feste Fundament heißt Vertrauen in Mich und meine Fähigkeiten und ganz besonders in das Leben. Ich werde erst mal klein anfangen 2 Monate werde ich mich selber coachen. Hier werde ich berichten, wie es mir damit geht und nach 2 Monaten eine Bilanz ziehen, wie es mir damit geht und was sich verändert hat.
UND ALLES MIT GANZ VIEL LIEBE UND RESPEKT FÜR MICH